Mitgliederversammlung Kolping Glandorf 2019

Vorstandswahlen und Ehrung langjähriger Mitglieder

Norbert Hagedorn begrüsste zahlreiche Kolpinger am 25.Januar 2019 in der Mensa der Ludwig-Windhorst-Schule zur diesjährigen Mitgliederversammlung.

Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit sowie der Tagesordnung gedachten die Anwesenden  der verstorbenen Kolpingmitglieder des vergangenen Jahres.

Anschließend informierte Schriftführer Henk Hemmesmann über die Aktivitäten der Kolpingfamilie in den letzten 12 Monaten. Kassiererin Bärbel Hülsmann gab in ihrem Rechenschaftsbericht detailliert Auskunft über die zufriedenstellende Kassenlage.    

Die Kassenprüfer Hubert Kleine-Kracht und August Gründker bescheinigten der Kassiererin einwandfreie Arbeit und empfahlen der Mitgliederversammlung, dem Vorstand die Entlastung zu erteilen. Dieser Vorschlag wurde von den Kolpingern einstimmig angenommen.

Sodann schloss sich die Wahl des neuen Vorstandes an. Der amtierende Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand hat das Gremium Bastian Wichmann gewählt. Dem neuen Vorstand gehören an:

Vorsitzender Norbert Hagedorn, stellv. Vorsitzender Burkhard Beckmann, Präses Pfarrer Stephan Höne, Kassiererin Bärbel Hülsmann, Schriftführer Henk Hemmensmann sowie die Beisitzer Andre Dallmöller, Andreas Pues, Antonius Soetebeer, Burkhardt Riese, Carsten Dieckhoff, Carola Recker, Christa Erpenbeck, Johannes Ahrens, Maria Schäfer, Martin Heithaus und Bastian Wichmann.

Da beide Kassenprüfer bereits zwei Jahre ihr Amt ausüben, mussten diese ebenfalls neu gewählt werden. Die Mitgliederversammlung wählte einstimmig Karin Borgelt und Willi Gülker zu neuen Kassenprüfern. Beide nahmen die Wahl an.   

Im Rahmen der Neugestaltung des Pfarrheimes informierte der Vorstand die Mitgliederversammlung über die Einbeziehung des Kolpingheimes in das Raumkonzept für das neue Pfarrzentrum der Kath. Kirchengemeinde St. Johannis Glandorf.

Eine Beschlussfassung des Vorstandes zu diesem Thema wurde der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt.

Hierin befürwortet die Kolpingfamilie grundsätzlich den Umbau sowie die Renovierung des Kolpingheimes durch die Kath. Kirchengemeinde. Das Gebäude soll weiterhin den Namen „Kolpingheim“ tragen.

Die Nutzung des Kolpingheimes durch die Kolpingfamilie Glandorf bleibt weiterhin bestehen.  Das bereits 2016 installierte elektronische Belegungssystem mit zentraler Betreuung durch das Pfarrbüro soll weiterhin genutzt werden.

Der bestehende Nutzungsvertrag zwischen der Kath. Kirchengemeinde als Eigentümer und der Kolpingfamilie Glandorf wird aufgehoben. Das hat u.a. zur Folge, dass die Kath. Kirchengemeinde zukünftig sämtliche Kosten einschließlich der Instandhaltung und Erhaltung des Kolpingheimes übernimmt

Die Mitgliederversammlung hat der Beschlussfassung des Vorstandes nach Beantwortung weiterer Fragen aus dem Gremium einstimmig zugestimmt. Pfarrer Stephan Höne stellte im Anschluss hierzu die Zustimmung durch den Kirchenvorstand in Aussicht.

Im Anschluss stellte der Vorsitzende das Jahresprogramm 2019 vor. Es kann auf der Homepage „www.kolping-glandorf.de“ jederzeit eingesehen werden.

Höhepunkt des Abends war die Ehrung der langjährigen Mitglieder. Folgende Jubilare waren anwesend und erhielten aus den Händen von Präses Stephan Höne sowie des Vorsitzenden Norbert Hagedorn ihre Jubiläumsurkunden:

25 Jahre: Eugenie Dieckhoff, Thomas Gülker, Bernd Philippskötter

40 Jahre: Karin Borgelt, Petra Heithaus

50 Jahre: Karl Gründker, Dorothea Laumann

60 Jahre: Werner Bisping, Gerhard Grammel, Norbert Herbermann, Johannes Mennemann, Hermann Papenbrock, Albert Scheckelhoff, Johannes Schulke

70 Jahre: Josef Lefken.

Weitere sieben Jubilare waren an diesem Abend nicht anwesend. Die Urkunden werden Ihnen nachträglich überreicht.

Der Vorstand dankt allen Jubilaren für ihre langjährige Treue zu Kolping und seinem Werk. Die Mitgliederversammlung klang anschließend in gemütlicher Atmosphäre mit interessanten Gesprächen aus.

Alte Handys für einen guten Zweck


Alte Handys für einen guten Zwe
ck – Sammelaktion des Kolpingwerkes und des katholischen Hilfswerks missio

Zurzeit befinden sich in deutschen Haushalten ca. 124 Millionen nicht mehr genutzte Handys und mit Ihnen wertvolle Minerale und Metalle wie Gold, Kupfer und Coltan. 41 Handys enthalten zusammen ca. 1 Gramm Gold. Dafür müssen in den Goldminen 1.000 Kilogramm Golderz geschürft und anschließend verarbeitet werden. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist es daher notwendig, die Althandys wieder zu verwerten.

Ein weiterer wichtiger Grund sind die erheblichen Menschenrechtsverletzungen insbesondere im Kongo, unter denen in den Minen des rohstoffreichen Landes die wertvollen Stoffe geschürft werden. Rebellengruppen zwingen Menschen, die Rohstoffe für sie abzubauen. Die Erlöse werden dann  für Waffenkäufe verwendet.
Selten besteht eine so große Diskrepanz zwischen der heilen Welt der Smartphone-Werbung und der Menschrenrechtssituation in den Abbaugebieten.

Die Schumacher und von Pidoll GbR ist der rechtliche Träger und Betreiber des Handy-Rücknahmesystems Mobile-Box. Sie führt die Handysammlung durch, bereitet geeignete Geräte für den Wiederverkauf auf und sorgt für das fachgerechte Recycling der Rohstoffe. Missio und das Kolpingwerk Deutschland bewerben und unterstützen als Kooperationspartner die Handysammlung von Mobile-Box im Rahmen der „Aktion Schutzengel – Familien in Not“.

So geht es: Alle SIM- und Speicherkarten aus dem Handy entfernen. Die Geräte incl. Akku und Rückschale abgeben.

Für jedes Handy erhält missio einen Anteil des Erlöses für Hilfsprojekte im Kongo. Das Kolpingwerk unterstützt mit seinem Anteil des Erlöses die Bekämpfung von Fluchtursachen.
So kann jeder Handynutzer den Menschen etwas zurückgeben, die die Leidtragenden in diesem System sind. 

Die Kolpingfamilie Glandorf hat in der Katholischen öffentlichen Bücherei in Glandorf, Parkring 9 eine Aktionsbox aufgestellt, in der die ausgedienten Handys in bereitliegenden Aktionstüten gesammelt werden. Die Öffnungszeiten  der Bücherei sind Montags und Freitags von 15 – 17 Uhr, Mittwochs von 16 – 18 Uhr sowie Sonntags von 10 – 12 Uhr.

Teilnehmer an der Handyspendenaktion können ebenfalls profitieren: Im Rahmen eines Gewinnspiels werden unter allen volljährigen Personen, die an der Aktion teilnehmen, Verlosungen durchgeführt.; u.a. ist ein fair produziertes Handy zu gewinnen. 

Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Glandorfer die Aktion unterstützen und damit eine Zeichen setzen für Nachhaltigkeit und Menschenrechte.     

Dr. Florian Kossen und Prälat Peter Kossen fordern den Systemwechsel – jetzt!

„Menschen werden verschlissen und entsorgt“

Kossen Brüder
Prälat Peter Kossen (li.) und sein Bruder Dr. Florian Kossen

Dr. Florian Kossen, hausärztlich tätiger Internist in Goldenstedt, und Prälat Peter Kossen, Pfarrer in Lengerich, erheben schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in der Fleischindustrie: „Menschen werden benutzt, verbraucht, verschlissen und dann entsorgt!“ Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien und Polen behandelt Dr. Kossen täglich in seiner allgemeinmedizinischen Praxis. Sie arbeiten in Großschlachthöfen in Wildeshausen, Ahlhorn und Lohne. Was er sieht und hört, macht den Mediziner fassungslos und zornig. Die Totalerschöpfung der Patientinnen und Patienten ist fast schon alltäglich: „Viele arbeiten sechs Tage in der Woche und zwölf Stunden am Tag. Sie haben keine Möglichkeit der Regeneration, weil sie durch ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ständig physisch und psychisch unter Druck stehen. Daraus resultieren eine ganze Reihe von Krankheitssymptomen: Von Überlastungsschäden im Bereich der Extremitäten und Wirbelsäule über psychovegetative Dekompensationen bis hin zu wiederholten bzw. hartnäckigen Infekten durch mangelhafte hygienische Zustände in den Unterkünften und gesundheitswidrige Bedingungen an den Arbeitsplätzen. Aber auch eine totale körperliche Erschöpfung, wie ich sie in meinen 20 Jahren ärztlicher Tätigkeit vorher selten gesehen habe.“ Arbeitsunfälle wie Schnittverletzungen seien an der Tagesordnung. „Häufig lassen sich die Verletzten aber nicht krankschreiben, weil ihnen vom Arbeitgeber ganz deutlich gesagt worden ist: Wer mit dem gelben Schein kommt, kann gehen. So geschehen bei einer Arbeiterin mit einer ca. 10 cm langen, mit Naht versorgten, Schnittwunde, die sie sich bei der Arbeit zugezogen hatte. Trotz mehrmaligen dringenden Anratens lehnte sie eine Krankschreibung ab.“ Verätzungen am ganzen Körper sieht Kossen bei Patienten, die für Reinigungsarbeiten in den Schlachthöfen keine ausreichende Schutzkleidung zur Verfügung haben und zudem unter hohem Zeitdruck arbeiten. „Das berichtete ein Mitarbeiter einer Reinigungskolonne auf einem Großschlachthof in Lohne, der sich, übersät mit ausgeprägtesten Verätzungen am ganzen Körper, in der Praxis vorstellte. Sämtliche Arbeiter der Reinigungskolonne, so berichtete er, hätten ähnliche Verätzungen, da es zwar Schutzanzüge gäbe, diese jedoch defekt und völlig unzureichend wären.“ Oft erzählen ihm Patienten von Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund von Krankheit sofort aussortiert und ersetzt werden. Entsprechend hoch sei der Druck, trotz Krankheit und Schmerzen durchzuhalten. Prälat Peter Kossen ergänzt: „Der Nachschub von Arbeitskräften geht den Subunternehmern offensichtlich nicht aus. Dafür sorgt ein florierender Menschenhandel.“  Was den Arbeitern zugesagt worden ist und was sie bekommen, liegt oft weit auseinander. Kürzlich hat ein bulgarischer Werkvertrags-Arbeiter eines Großschlachthofs in Wildeshausen dem Arzt Kossen seine Lohnabrechnung gezeigt: 1200,- € für 255 geleistete Arbeitsstunden. „Zur Ausbeutung kommt die Demütigung: Du bist, deine Arbeitskraft ist, nicht mehr wert!“

Peter Kossen: „Die Fleischindustrie behandelt Arbeitsmigranten wie Maschinen, die man bei externen Dienstleistern anmietet, benutzt und nach Verschleiß austauscht.“ Weil in der Regel ein Großteil der Arbeiter (80% oder mehr) nicht beim Schlachthof angestellt ist, sondern bei einem Subunternehmer, bräuchten sich die Unternehmer der Fleischindustrie bei dieser Form moderner Sklaverei gar nicht die Hände schmutzig machen. Subunternehmen würden vielfach von Kriminellen nach Mafia-Art geführt; Drogenhandel, Frauenhandel und Zwangsprostitution gehörten zum „Geschäft“. Manchmal seien es auch nur Briefkastenfirmen, die bei Problemen vom Markt verschwinden und unter neuem Namen bald wiederauftauchen. „Mit Ausnahme weniger wie Brand in Lohne, Schulte in Lastrup oder Böseler Goldschmaus in Garrel weigern sich die Unternehmen, Verantwortung für die Arbeits- und Lebensbedingungen der eingesetzten Arbeitskräfte zu übernehmen“, so Kossen, „Und man lässt sie gewähren – auf Kosten der Gesundheit der Arbeiter und auf (Sozial-)Kosten der Allgemeinheit.“ Überall dort, wo Werkverträge und Leiharbeit das Mittel seien, um Arbeitskräfte wie Verschleißmaterial behandeln zu können, sei die Mitarbeiterfluktuation enorm hoch. Inzwischen würden die Arbeitskräfte aus immer ärmeren Regionen Osteuropas rekrutiert: „Erst waren es Menschen aus Polen, später aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien, jetzt kommen sie aus Moldawien oder der Ukraine, dann ist ihr Einsatz nicht selten illegal“, weiß Kossen. Sein Bruder sieht jeden Tag in der Praxis, „dass diejenigen, die es trotz der Menschenschinderei schaffen, über mehrere Jahre durchzuhalten, chronische Leiden davontragen. Durch die harte körperliche Arbeit in feuchten und sehr kalten Räumen unter ständigem Druck, noch schneller zu arbeiten, ist auch der Stärkste irgendwann physisch und psychisch am Ende.“ Prälat Kossen ergänzt: „Durch die Arbeitszeiten sind die Betroffenen über Jahre hin nicht in der Lage, Sprachkurse oder Integrationsangebote wahrzunehmen. So sprechen viele kaum Deutsch. Rund um die Uhr haben sie bereit zu stehen, Arbeit wird häufig kurzfristig per SMS befohlen, Überstunden werden nicht selten spontan angeordnet.“ Die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in den Orten sei dadurch sehr erschwert. „Eine Integration der Arbeiter und ihrer Familien findet kaum statt. Parallelwelten sind entstanden.“ Ein Übriges tue die auf Abschottung angelegte Unterbringung. „Rattenlöcher, die zu Wuchermieten mit Werkvertragsarbeitern vollgestopft werden“, daran hat sich nach dem Eindruck der Brüder flächendeckend nichts verändert. „Die Verhältnisse entwickeln sich zurück“, ist Dr. Kossen überzeugt, und weist hin auf das, was Patienten ihm über ihre Wohnverhältnisse anvertrauen, und er nennt als ein Beispiel für viele eine Arbeiterunterkunft in Ellenstedt, bei der das ganz offensichtlich sei. „Wenn hier nicht Unternehmer und Staat und Kommunen für einen sozialen Wohnungsbau zusammenwirken und Lösungen schaffen, wird sich absehbar nichts ändern, und das Elend und die Abzocke nehmen ihren Lauf“, ist Prälat Kossen sicher. „Erzieherinnen erzählen mir von verstörten, verängstigten und geschwächten Kindergartenkindern, die in solchen Verhältnissen leben und aufwachsen. Manche verschlafen fast den ganzen Kindergartentag, weil sie nachts in den Unterkünften Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch und auch Prostitution miterleben.“ Es brauche einen Neuanlauf der Politik, um die Branche zu zwingen, für die eigenen Leute Verantwortung zu übernehmen und sich nicht zu verstecken hinter dubiosen Subunternehmen und Leiharbeitsfirmen. Selbstverpflichtungserklärungen der Fleischindustrie hätten allenfalls den Sklaventreibern Luft und Zeit verschafft, ihr menschenverachtendes Geschäft unbehelligt weiter zu betreiben. „Wenn der Rechtsstaat hier nicht völlig ad absurdum geführt werden soll, braucht es eine Behörde, die Recht und Gesetz durchsetzen kann. Die nicht, wie die Kontrollbehörden bisher, der Mafia machtlos hinterher schaut,“ sagt Peter Kossen. „Arbeitsabläufe müssen so gestaltet sein, dass sie die Gesundheit der Arbeitskräfte nicht ruinieren“, fordert Florian Kossen. „Wie lange will die Öffentlichkeit der menschenverachtenden, systematischen Ausbeutung noch zusehen?“

Florian und Peter Kossen fordern: „Das Ausbeuten und Verschleißen von Menschen muss ein Ende haben! Es braucht einen Systemwechsel – jetzt!“

Kolpingsfamilie Glandorf beteiligt sich an Zukunftsprozess des Kolpingwerkes

PRESSE- UND MEDIENINFORMATION

In Osnabrück haben rund 230 Teilnehmende eines Regionalforums über die Neuausrichtung und Öffnung des Kolpingwerkes Deutschland diskutiert. Auch die Kolpingsfamilie Glandorf war mit 3 Delegierten vertreten. „Der hohe Beteiligungsgrad freut mich sehr. Es war definitiv ein gewinnbringender Tag mit vielen tollen Impulsen“, resümierte eine Teilnehmerin.

Mit den bundesweit stattfindenden Regionalforen hat der 1850 gegründete Sozialverband ein interaktives Format entwickelt. Es ermöglicht allen interessierten Mitgliedern, im Rahmen eines vom Bundesvorstand angestoßenen Zukunftsprozesses zu Wort zu kommen. Die Veranstaltungen leiten dabei die zweite Phase des Erneuerungsprozesses „Kolping Upgrade… unser Weg in die Zukunft“ ein, der bereits im vergangenen Jahr mit einer Mitgliederumfrage gestartet war. Eine konkrete Marschrichtung für die zukünftige Verbandsentwicklung soll dann im Jahr 2020 durch die Bundesversammlung beschlossen werden.

Die ersten fünf von insgesamt 20 Regionalforen haben bereits tolle Ergebnisse geliefert. Auch in Osnabrück brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen und persönliche Meinungen unter reger Beteiligung in die Diskussion mit ein.

Hohe Beteiligung und Mut zur Veränderung

Um den gemeinsamen Austausch zu fördern, kamen während des Regionalforums vielfältige Methoden zum Einsatz: Während Einzelreflexionen konzentriert abliefen, wurde im Zuge von Gruppenarbeiten lebhaft diskutiert und meinungsfreudig auf Plakatwänden argumentiert. Nachdem einige Personen nach eigener Aussage eher skeptisch angereist waren, konnten so alle Teilnehmenden aktiv mitwirken und voller Begeisterung die Rückreise antreten. „Mir ist heute zum ersten Mal klargeworden, dass ich stolz bin, bei Kolping zu sein“, so ein Teilnehmer. Eine andere Stimme: „Wir konnten mitarbeiten, und nicht alles wurde – wie oft üblich – vorgesetzt.“

Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Regionalforen dabei vor allem in einem Punkt: Auch wenn es Mut zu notwendigen Veränderungen braucht, wird das Kolpingwerk weiterhin Gesellschaft und Kirche aktiv mitgestalten. Der Zukunftsprozess wird gelingen, denn: „Kolping lebt!“

Bildmaterial

http://www.bilddatenbank.kolping.de/?c=268&k=668e69c4f2

Vortrag zum Thema Pflege – Wie man die Pflegezeit finanziell meistert

Am Montag, dem 12.03.2018 findet im Kolpingheim um 19.30 Uhr ein Vortrag zum Thema Pflege statt.
Gute Betreuung im Alter kann teuer werden. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig mit dem Thema zu befassen. Denn vieles lässt sich frühzeitig regeln.
Wie kann die Unterstützung von Pflegebedürftigen im Alltag aussehen? Welche Wohnformen werden im Alter angeboten? Wie beantrage ich Pflegeleistungen? Wie sehen die Pflegeleistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung aus? Was muss selbst bezahlt werden?
Auf diese und viele weitere Fragen für eine gute Betreuung im Alter erhalten Sie Antworten. Frau Diplom-Betriebswirtin Beate Dünnebacke vom Beratungsdienst Geld und Haushalt wird zu diesem wichtigen und interessanten Thema referieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Vortrag zum Thema „Demenz“ war gut besucht

Am 20.03.2017 lud die Kolpingfamilie Glandorf zu einem Vortrag in das Kolpingheim ein. Als Dozentin konnte die examinierte Altenpflegerin Sonja Schoppmann gewonnen werden. Die aus Milte stammende Expertin ist Dipl.-Pflegewirtin, Beauftragte für das Qualitätsmanagement in Altenpflegeheimen sowie ausgebildete Märchenerzählerin für Menschen mit Demenz.
Insgesamt 25 Teilnehmer verfolgten aufmerksam den praxisorientierten Ausführungen der Dozentin.
Etwa 1,5 Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben in Deutschland. Da die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, nimmt auch die Anzahl der noch immer nicht heilbaren Krankheit zu. Wer sich entscheidet, einen demenzkranken Angehörigen zu pflegen, stellt sich einer großen Herausforderung und ist dabei auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.
Sonja Schoppmann erläuterte, dass es sich um eine Erkrankung des Gehirns handelt, die sich zunächst auf das Kurzzeitgedächtnis auswirkt, im Laufe der Zeit aber auch mehr und mehr Einfluss auf das Langzeitgedächtnis nimmt. Zwei Drittel aller Demenzen sind Alzheimererkrankungen. Typische Symptome sind z. B. das Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse, Schwierigkeiten bei Ausführung gewohnter Tätigkeiten oder das Verlegen von Gegenständen. Typisch ist lt. Aussage der Referentin auch die fehlende Erinnerung an Personen, z. B. die eigenen Kinder. Der Demenzkranke kann sich aufgrund der Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses dann z. B. nur noch an die Schulzeit der eigenen Kinder erinnern und meint, das Kind wäre auch heute noch 10 Jahre alt.
Frau Schoppmann hält es für wichtig, dem Demenzkranken auf Augenhöhe zu begegnen und nicht belehrend auf ihn einzureden. Jeder sollte verstehen, dass der Erkrankte es nicht besser kann und Kritik ihn nur zusätzlich belastet. Gespräche mit dem Betroffenen z. B. über seine damalige berufliche Tätigkeit können ihn jedoch geistig aufleben lassen, da er sich daran genau erinnern kann. Genauso ist das Vorlesen von Märchen durchaus eine sinnvolle Tätigkeit, da sich der Demenzbetroffene hieran ebenfalls meistens gut erinnern und die Texte selber mitsprechen kann.
Somit kann die Betreuung und Pflege eines demenzkranken Angehörigen eine große Herausforderung sein und man sollte sich nicht scheuen, qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn auf eines muss lt. Schoppmann unbedingt geachtet werden: Die physische und körperliche Belastung der betreuenden Angehörigen nicht zu groß werden zu lassen. Denn damit ist keinem der Beteiligten geholfen.
Passend hierzu hat die Bundesregierung mit dem inzwischen umgesetzten Pflegestärkungsgesetz II die Pflegebedürftigkeit neu definiert und mit der Einführung von 5 Pflegegraden statt der bisher geltenden 3 Pflegestufen dem zusätzlichen Betreuungsaufwand für Demenzkranke Rechnung getragen.
Norbert Hagedorn