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Vortrag zum Thema „Demenz“ war gut besucht
Am 20.03.2017 lud die Kolpingfamilie Glandorf zu einem Vortrag in das Kolpingheim ein. Als Dozentin konnte die examinierte Altenpflegerin Sonja Schoppmann gewonnen werden. Die aus Milte stammende Expertin ist Dipl.-Pflegewirtin, Beauftragte für das Qualitätsmanagement in Altenpflegeheimen sowie ausgebildete Märchenerzählerin für Menschen mit Demenz.
Insgesamt 25 Teilnehmer verfolgten aufmerksam den praxisorientierten Ausführungen der Dozentin.
Etwa 1,5 Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben in Deutschland. Da die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, nimmt auch die Anzahl der noch immer nicht heilbaren Krankheit zu. Wer sich entscheidet, einen demenzkranken Angehörigen zu pflegen, stellt sich einer großen Herausforderung und ist dabei auf Hilfe und Unterstützung angewiesen.
Sonja Schoppmann erläuterte, dass es sich um eine Erkrankung des Gehirns handelt, die sich zunächst auf das Kurzzeitgedächtnis auswirkt, im Laufe der Zeit aber auch mehr und mehr Einfluss auf das Langzeitgedächtnis nimmt. Zwei Drittel aller Demenzen sind Alzheimererkrankungen. Typische Symptome sind z. B. das Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse, Schwierigkeiten bei Ausführung gewohnter Tätigkeiten oder das Verlegen von Gegenständen. Typisch ist lt. Aussage der Referentin auch die fehlende Erinnerung an Personen, z. B. die eigenen Kinder. Der Demenzkranke kann sich aufgrund der Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses dann z. B. nur noch an die Schulzeit der eigenen Kinder erinnern und meint, das Kind wäre auch heute noch 10 Jahre alt.
Frau Schoppmann hält es für wichtig, dem Demenzkranken auf Augenhöhe zu begegnen und nicht belehrend auf ihn einzureden. Jeder sollte verstehen, dass der Erkrankte es nicht besser kann und Kritik ihn nur zusätzlich belastet. Gespräche mit dem Betroffenen z. B. über seine damalige berufliche Tätigkeit können ihn jedoch geistig aufleben lassen, da er sich daran genau erinnern kann. Genauso ist das Vorlesen von Märchen durchaus eine sinnvolle Tätigkeit, da sich der Demenzbetroffene hieran ebenfalls meistens gut erinnern und die Texte selber mitsprechen kann.
Somit kann die Betreuung und Pflege eines demenzkranken Angehörigen eine große Herausforderung sein und man sollte sich nicht scheuen, qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn auf eines muss lt. Schoppmann unbedingt geachtet werden: Die physische und körperliche Belastung der betreuenden Angehörigen nicht zu groß werden zu lassen. Denn damit ist keinem der Beteiligten geholfen.
Passend hierzu hat die Bundesregierung mit dem inzwischen umgesetzten Pflegestärkungsgesetz II die Pflegebedürftigkeit neu definiert und mit der Einführung von 5 Pflegegraden statt der bisher geltenden 3 Pflegestufen dem zusätzlichen Betreuungsaufwand für Demenzkranke Rechnung getragen.
Norbert Hagedorn
Einweihung – Haus am See
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Verantwortlicher: Thomas Herzog, KF Bad Iburg